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Sichere Arzneimittelversorgung in Gefahr

Einladung zum Presse- und Fototermin in den teilnehmenden Apotheken

Bundesweite Apothekenaktion „WIR SEHEN ROT“

Vom 22.04. bis 27.04.2024

Wir laden alle Journalistinnen und Journalisten zu Hintergrundgesprächen in die Apotheken ein, die sich an der Aktion „WIR SEHEN ROT“ beteiligen. Vom 22.04. bis zum 27.04. tragen die Apothekenteams in den teilnehmenden Apotheken rote Kleidung und setzen damit ein Zeichen gegen die Sparpolitik der Regierung. Für Presse- und Fototermine vermitteln wir Ihnen gern eine Apotheke in Ihrem Leserbezirk. Überzeugen Sie sich selbst von der Situation vor Ort. Für Fotoaufnahmen stehen die Apothekenteams gerne zur Verfügung! Nachfolgend finden Sie eine Stellungnahme der Apothekerkammer Niedersachsen.

Pressekontakt der Apothekerkammer Niedersachsen:
AzetPR
Andrea Zaszczynski
Wrangelstraße 111, 20253 Hamburg
Telefon: 040 / 41 32 700
info@azetpr.com


Hannover, 22. April 2024

Apotheken sehen rot!

Die selbstständigen Apothekerinnen und Apotheker und ihre Teams stehen seit Jahrzehnten für die zuverlässige, kompetente und wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln. Doch dieser gesetzliche Auftrag ist in Gefahr: Allein in Niedersachsen mussten seit dem Jahr 2009 413 Apotheken schließen. Damit befindet sich die Zahl der Apotheken auf dem niedrigsten Stand seit 42 Jahren. Im Zuge der demografischen Entwicklung wird es in den nächsten Jahren immer mehr ältere Menschen geben, die verstärkt pharmazeutisch betreut werden müssen. Damit Apotheken auch zukünftig für ihre Patientinnen und Patienten da sind, bedarf es gut ausgebildeten Personals und wirtschaftlicher Perspektiven. Dies ist jedoch nur mit angemessener Honorierung erreichbar. Ohne diese könnte der Trend zu Apothekenschließungen unnötig verschärft werden und damit zu spürbaren Versorgungsdefiziten führen – vor allem für Patientinnen und Patienten, die auf eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung angewiesen sind.

Die Hauptursache für diese ernste Bedrohung ist die chronische Unterfinanzierung der Apotheken vor Ort. Die Inflation, wachsende Personalkosten und stark gestiegene Energiekosten verschärfen den wirtschaftlichen Druck. Die Gesamtkosten einer durchschnittlichen Apotheke sind in den vergangenen zehn Jahren um 59 Prozent gestiegen. Das Apothekenhonorar liegt hingegen seit den letzten Kürzungen auf dem Stand von 2004. Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für die Apotheken und ihre Leistungen machten im Jahr 2022 lediglich zwei Prozent der GKV-Gesamtausgaben aus. Die Apotheken stehen zudem vor der Herausforderung, eine flächendeckende pharmazeutische Versorgung aufrechtzuerhalten, während sie bürokratische Hürden sowie anhaltendende Lieferengpässe bewältigen müssen und nicht zuletzt durch den demografischen Wandel mehr qualifiziertes Fachpersonal benötigen.

Die Apothekerkammer Niedersachsen fordert, die Apothekenvergütung jetzt zu erhöhen und einen sofortigen Inflationsausgleich einzuleiten, um das bestehende und gut funktionierende System der Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort zu stärken und zu erhalten und die Arzneimittelversorgung dauerhaft zu sichern. Die Politik muss die Grundlagen für eine wirtschaftliche Planungssicherheit schaffen, sodass die Gründung oder Übernahme von Apotheken durch junge Apothekerinnen und Apotheker wieder attraktiv wird. Ein Abbau der Bürokratie und eine Erweiterung der Entscheidungsspielräume in den Apotheken sind unerlässlich, damit mehr Zeit für die eigentliche Aufgabe, die Beratung und Versorgung der Patientinnen und Patienten, bleibt.

Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, betont: „Die Bundesregierung muss unverzüglich handeln, um die bestehenden Versorgungsstrukturen zu erhalten und zu stärken. Keinesfalls dürfen die Apotheken als tragende Säule des Gesundheitssystems auf Kosten der Menschen in Deutschland kaputtgespart werden.“

Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören über 8.200 Mitglieder an. Die Apothekerin und der Apotheker sind fachlich unabhängige Heilberufler:innen. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apotheker:innen die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwerben die Studierenden Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem Staatsexamen erhalten die Apotheker:innen eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung können sie eine öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist:innen für Gesundheit und Prävention beraten die Apotheker:innen die zur Ausübung der Heilkunde berechtigten Personen kompetent und unabhängig über Arzneimittel und apothekenpflichtige Medizinprodukte. Apotheker:innen begleiten Patient:innen fachlich, unterstützen menschlich und helfen so, die Therapie im Alltag umzusetzen.

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An der Markuskirche 4
30163 Hannover
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