Newsroom » Apothekerkammer Niedersachsen » Tag der Apotheke am 7. Juni: Die Apotheke vor Ort ist eine unverzichtbare Säule des Gesundheitssystems

Tag der Apotheke am 7. Juni: Die Apotheke vor Ort ist eine unverzichtbare Säule des Gesundheitssystems

Hannover, 7. Juni 2024

Die Apotheken vor Ort haben die gesetzliche Aufgabe, die Bevölkerung sicher und zuverlässig mit Arzneimitteln zu versorgen. Diesen wichtigen Auftrag erfüllen sie jederzeit, flächendeckend, niedrigschwellig, ohne Termin und sogar nachts und am Wochenende. Genau daran erinnert der bundesweite „Tag der Apotheke“ am 7. Juni.

Kompetente Versorgung und Beratung nur vor Ort

Rund 160.000 Beschäftigte in mehr als 17.500 lokalen Apotheken in Deutschland versorgen und beraten jeden Tag drei Millionen Menschen. Zu den Apothekenteams gehören verschiedene Berufsgruppen, die auf unterschiedliche Aufgabenbereiche spezialisiert sind. Dabei ist in jeder Apotheke immer eine Apothekerin oder ein Apotheker anwesend, um über Anwendung, Wirksamkeit, Verträglichkeit sowie etwaige Wechselwirkungen von Medikamenten zu informieren. Nur so kann die hohe Kompetenz in der Arzneimittelversorgung gewährleistet werden. Dennoch plant das Bundesgesundheitsministerium aktuell, vermeintliche Apotheken ohne Apothekerinnen und Apotheker zuzulassen. Dies würde nichts anderes bedeuten, als dass in diesen Betrieben zahlreiche bisherige Leistungen der Apotheken wie beispielsweise individuelle Rezepturen, Impfungen und die Abgabe von Betäubungsmitteln nicht mehr möglich wären.

Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen, erklärt: „Die Apotheken vor Ort garantieren eine sichere und wohnortnahe Arzneimittelversorgung. Mit fachkundiger Beratung und einem offenen Ohr stehen sie stets zur Verfügung. Verlässlich und mit hoher pharmazeutischer Kompetenz sorgen sie dafür, dass Patientinnen und Patienten die bestmögliche Unterstützung in allen Gesundheitsfragen erhalten. Ob gestern, heute oder morgen, ob analog oder digital: Lokale Apotheken sind ein Synonym für Sicherheit und Vertrauen in der Gesundheitsversorgung und werden von den Menschen in unserem Land geschätzt und gebraucht. Eine vorausschauende Politik muss das bestehende Apothekennetz erhalten und stärken, um auch künftig die bewährte und hochqualitative Versorgung der Bevölkerung in ihrer Nachbarschaft oder ihrer Region zu gewährleisten.“

Die Kammerpräsidentin betont außerdem die wirtschaftliche Bedeutung der Apotheken: „Die Apotheken vor Ort sind ein wesentlicher Bestandteil der lokalen Wirtschaft. Als Arbeitgeber schaffen sie Arbeitsplätze und unterstützen die kommunale Infrastruktur. Sie bieten flächendeckend verlässliche Ausbildungs- und Arbeitsplätze und leisten so einen erheblichen Beitrag zur Beschäftigung in Deutschland.“

Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen

Cathrin Burs, Präsidentin der Apothekerkammer Niedersachsen. Bildnachweis: Apothekerkammer Niedersachsen/Daniel Möller

Umfrageergebnis: Vor-Ort-Apotheken sind unverzichtbar

Die Apotheken vor Ort gewährleisten rund um die Uhr ein niedrigschwelliges Versorgungsangebot für alle Menschen mit Arzneimitteln – und darüber hinaus. Wer zum Beispiel Arzneimittel gegen Bluthochdruck oder Lungenerkrankungen verordnet bekommt oder fünf oder mehr verschiedene rezeptpflichtige Medikamente benötigt, kann zusätzliche pharmazeutische Dienstleistungen nutzen. Sie sind für die Patientinnen und Patienten kostenlos.

Die Teams in den Apotheken stellen ferner jedes Jahr etwa elf Millionen Rezepturen allein für gesetzlich krankenversicherte Menschen her. Das sind zum Beispiel Kapseln mit sehr geringer Dosierung für Kinder oder Salben bei speziellen Hautproblemen. Diese vor Ort angefertigten Rezepturen sind allein in Apotheken erhältlich und eine unverzichtbare Ergänzung zu industriell hergestellten Fertigarzneimitteln.

Diese Leistungen sind für die Patientinnen und Patienten unverzichtbar und werden von der Bevölkerung geschätzt, wie eine Online-Umfrage der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ergab. Von den knapp 41.000 Bürgerinnen und Bürgern, die zwischen dem 22. April und 1. Juni teilgenommen haben, gaben rund 94 Prozent an, nicht auf die Apotheke vor Ort als Institution in der Primärversorgung verzichten zu wollen. Ebenso viele Befragte waren für eine Erhöhung der Vergütung, unter anderem um die Eröffnung neuer Apotheken wieder attraktiv zu machen. Jeweils 93 Prozent sahen die Nacht- und Notdienste sowie die Rezepturherstellung in der Apotheke als unbedingt erforderlich an. Die Ergebnisse sind auch vor dem Hintergrund zu sehen, dass sich Deutschland bei der Apothekendichte im EU-Vergleich auf einem der hintersten Ränge befindet.

Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören über 8.200 Mitglieder an. Die Apothekerin und der Apotheker sind fachlich unabhängige Heilberufler:innen. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apotheker:innen die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwerben die Studierenden Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem Staatsexamen erhalten die Apotheker:innen eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung können sie eine öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist:innen für Gesundheit und Prävention beraten die Apotheker:innen die zur Ausübung der Heilkunde berechtigten Personen kompetent und unabhängig über Arzneimittel und apothekenpflichtige Medizinprodukte. Apotheker:innen begleiten Patient:innen fachlich, unterstützen menschlich und helfen so, die Therapie im Alltag umzusetzen.

Zurück zur Übersicht

Kontakt

Apothekerkammer Niedersachsen
Panagiota Fyssa
An der Markuskirche 4
30163 Hannover
Telefon: 0511 39099-0
presse@apothekerkammer-nds.de
www.facebook.com/apokammer.nds
www.gesundheit-dossier.de

Pressekontakt

AzetPR
Andrea Zaszczynski
Wrangelstraße 111, 20253 Hamburg
Telefon: 040 / 41 32 700
info@azetpr.com